HomeRennberichtRadsport extrem: 1225 km in unter 50 Stunden

Radsport extrem: 1225 km in unter 50 Stunden

Rainmar Hönecke mit neuem persönlichen Rekord in Frankreich unterwegs

18. August 2019. Paris-Brest-Paris ist das wohl härteste Radsportevent für Randonneure, für sogenannte Langstrecken-Spezialisten. Mitten drin, das Mitglied des Mindener Radsport Teams El Toro, Rainmar Hönecke aus Bad Oeynhausen.

Gerade fuhr Rainmar noch am Nürburgring beim 24 Stunden Rennen in die Top 10 und wurde in seiner Altersklasse Zweiter. Nur drei Wochen später startete er von Paris aus in Richtung Brest.

Paris, 16:00 Uhr der Start der erste Gruppe mit 400 Rennradfahrern. Rainmar fuhr trotz widriger Strassenverhältnisse sturzfrei bis zur ersten Verpflegungsstation. Hier löste sich das Feld auf und Rainmar machte sich allein auf in die untergehende Sonne, immer in Richtung Brest. Gegen 23:10 Uhr, als er den Ort Villaines-La-Juhel durchfuhr, erlebte der El Toro Fahrer ein Bad der Emotionen. Jubelnden wurde er von den dortigen Einwohnern begrüßt und angefeuert. Weiter ging es für ihn durch die Nacht und nach 445 km gab es dann endlich Frühstück.

Alles lief gut, sein Körper machte mit und Rainmar war guter Laune, er hatte wieder Anschluss an eine kleine Gruppe von Rennfahrern gefunden. Doch dann der Rückschlag, Reifenschaden am Hinterrad. Entsprechend war der Zeitverlust durch die Reparatur, würde er die Strecke überhaupt noch schaffen? Wieder allein ging es diesmal mit erschwerenden Gegenwind, immer weiter Richtung Brest. Dort angekommen wurde nur kurz das Tourbook abgestempelt und es ging wieder zurück Richtung Paris.

Auf der Rückfahrt war Rainmar meist allein unterwegs, nur ab und zu konnte er sich einer kleinen Gruppe anschließen. Nachts kam dann die unangenehme, nasse Kälte von 5 Gard, die ihm zu schaffen Machte.

Um die 120 km vor Paris traf er Dann doch noch auf eine kleine Ausreißergruppe. Alle hatten den Plan Die 1225 km unter 50 Stunden zu schaffen. Eigentlich zu dem Zeitpunkt noch machbar, doch dann kam der unerwartete längere Aufenthalt an einer Verpflegungsstation. 

Nun entwickelte sich die Tour für die vier zu einem hinreißenden Mannschaftszeitfahren, in dem die Gruppe aus unterschiedlichsten Nationen sich zusammenraufte und jeder noch einmal die letzten Reserven mobilisierte. Die Folge, dass in den beiden Schlussetappen die vier jeweils die schnellste Zeit fuhren.

Nach 49 Sunden und 42 Minuten erreichte das Mitglied des El Toro Teams endlich erschöpft aber glücklich das Ziel in Paris. Paris-Brest-Paris war für den Langstrecken-Spezialist Rainmar Hönecke einmal mehr ein Bad der Emotionen und der körperlichen Anstrengung. Auf die Frage ob er sich das noch einmal antun würde kam ein sofortiges „ja immer wieder“ als Antwort.